Inge Meidinger-Geise, geboren am 16. 3. 1923 in Berlin. Grundschule, Lyzeum, Studium der Germanistik und Geschichte in Berlin und Erlangen. Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Agnes Miegel. Ab 1943 ansässig in Erlangen, war von 1946 an verheiratet mit dem 1979 verstorbenen Rechtsanwalt Dr. Konrad Meidinger. Von 1980 bis 1988 Mitarbeiterin im Kulturamt der Stadt Erlangen. Schriftstellerin und Herausgeberin. U.a. Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland (ab 1971), des Bodensee-Klubs (ab 1972), Vorsitzende der Europäischen Autorenvereinigung Die Kogge (1967–1988), ab 1988 Ehrenvorsitzende. Sie starb am 10. 10. 2007 in Erlangen.
* 16. März 1923
† 10. Oktober 2007
von Hugo Ernst Käufer
Essay
Obwohl Inge Meidinger-Geise in den meisten Literaturgenres zu Haus war, bedeutende Literaturpreise erhielt, im Literaturmanagement nicht unerfahren war und im allgemeinen Literaturbetrieb durchaus Resonanz erfuhr, gehörte sie dennoch nicht zu den erfolgreichen deutschsprachigen Schriftstellerinnen wie etwa Hilde Domin, Ruth Rehmann oder Christine Brückner aus der vergleichbaren Generation, waren ihre seit 1954 kontinuierlich publizierten Veröffentlichungen in den Bestsellerlisten nicht zu finden. Auch kann man sie nicht zu jenen Vertreterinnen der schreibenden Zunft zählen, die so etwas wie eine Emanzipation der sogenannten „Frauen-Literatur“ – was auch immer das sein mag – eingeläutet haben. Spektakulär sind die Romane, Erzählungen, Satiren, Dramen und Gedichte ...